Ein Hallo in die Runde,
bevor der zweite Band unserer gemeinsamen Abenteuer erscheint, will ich doch endlich von Kims Geburtstagsfeier berichten, die unterdessen schon anderthalb Monate zurückliegt. Bevor sich jemand beschwert – für einen Drachen ist das ein Klacks und im Grunde nur ein Wimpernschlag, also keine Beschwerden, weil ich mal wieder so lange nichts geschrieben habe. Es gibt momentan Wichtigeres zu erledigen, als mich regelmäßig im Blog zu melden (Anm. Juliane: Essen, Schlafen und anderen auf die Nerven gehen).
Wie dem auch sei:
Der Geburtstag entpuppte sich als das reinste Chaos, angefangen beim seltsamen Brauch dem Geburtstagskind bunt eingepackte Geschenke zu überreichen (davon bekam Kim eine Menge – neue Stifte und Zeichenblöcke, bunte T-Shirts und Stiefel, einen Berg Comics und Bücher und jede Menge Süßzeug), über die klebrig süße Torte (regenbogenfarben natürlich: siehe Bild), bis hin zu dem fröhlichen Miteinander bis spät in die Nacht (naja, zumindest bis seine Mutter die Party sprengte, wie Kim mir hinterher erklärte). Ich werde nie verstehen, warum Menschen sich damit belasten, den Tag ihrer Geburt zu feiern, aber ich bin ja auch ein Drache. Wir feiern nur drei Ereignisse in unserem Leben: Den ersten Flug über die nebelverhangenen Gipfel des Schattengebirges, die Verbindung zu unserem gewählten Partner und das Schlüpfen des ersten Nachkommens einer Generation. Das ist wesentlich wichtiger als jedes Jahr Geburtstag zu feiern oder Weihnachten (einen Brauch, den ich noch weniger verstehe).
Aber ich schweife ab …
Ich muss zugeben, die Geburtstagsfeier habe ich nicht direkt mitbekommen, da ich mich verstecken musste, aber Kim hatte etliche seiner Freunde in die Wohnung eingeladen, die er zusammen mit seiner Mutter dekoriert hat (regenbogenfarben *würg*) – Florian und Chris, mit denen er in eine Klasse geht und die ihn zu der Mutprobe verführt haben und Elisa, die den schlimmsten Ansturm an Fragen überstanden hat. Ihr müsst wissen, dass sie *piep* *pieeep* und *piep piep* (Anm. Juliane: Finn und sein Hang zu spoilern …). Dann kamen noch Oliver, ein komisch aussehender Typ, der mich ein wenig an Adaans Dunkelmenschen erinnert, wenn ich mir diese Frisur ansehen, dessen Brüder Michael und Chris und einige der Kinder, die Kim vor einigen Wochen *piep* *piiiieep* *piiiiiieeeep* (Anm. Juliane: Okay, langsam wird’s lästig!). Wenigstens feierte die ganze Truppe im Wohnzimmer, sodass Silberfünkchen, Goldlöckchen, Annatar (in seiner Gestalt als Maus) und ich Kims Zimmer für uns hatten. Trotz geschlossener Türen haben wir die Unterhaltungen, das Gelächter und das seltsame Gedudel, das Kim Musik schimpft, gehört. Man konnte sich selbst nicht mehr denken hören, etwas was ich wirklich nicht leiden kann.
Aber wisst ihr was seltsam war und Annatar und mich zu Tode erschreckt hat? Wir sitzen gemütlich auf Kims Bett und reden über die Magie der Drachen, da geht auf einmal die Tür auf. Wir dachten natürlich, dass Kim uns wenigstens einmal für einige Minuten mit seiner Anwesenheit beehrt – Pustekuchen! Da steht doch tatsächlich dieser Dunkelmensch, … äh Oliver im Zimmer, ein Stück Kuchen in der Hand (Anm. Juliane: Wer mehr über Oliver erfahren will, sollte sich mal auf Tanjas Blog umschauen – der erlebt in ihrer “Schattengrenzen“-Reihe seine eigenen Abenteuer). Bei allen Göttern – so schnell war Annatar noch nie unter dem Kissen verschwunden und ich? Ich konnte mich gar nicht bewegen und spielte die Rolle eines Plüschtiers, sprich ich habe mich keinen Millimeter mehr bewegt. Kim meinte, das solle ich machen, wenn mich jemand entdeckt. Ich bin mir nicht sicher, ob wir Oliver überzeugt haben, aber er stellte mit einem Zwinkern in meine Richtung das Tortenstück auf Kims Schreibtisch ab und verschwand wieder aus dem Raum. Selbst jetzt weiß ich nicht, was ich davon halten soll! Weiß er über uns Bescheid? Immerhin hat er uns ein Stück Schokoladen- Kirsch- Torte gebracht. Hat Kim geplaudert? Oder hat dieser Oliver es auf anderem Weg erfahren? Annatar, die Feen und ich wollen der Sache auf jeden Fall auf den Grund gehen! Mal schauen, wann sich eine Möglichkeit ergibt – Kim glaubt uns nämlich nicht. Er ist wirklich der Ansicht, dass wir das Stück Torte aus der Küche geklaut haben. Tsss … als hätten wir das notwendig. Dennoch habe ich die Leckerei mit vollem Körpereinsatz verteidigt, wie man sieht:
Soweit also von meiner Seite – ich melde mich wieder, wenn ich mehr über diesen Oliver herausgefunden habe.
Bis dahin – gehabt euch wohl,
Finn